
Was ist Psychotherapie?
Psychotherapie / Informationen zu seelischen Erkrankungen und Therapiemöglichkeiten
Seelische Störungen sind eine Belastung und nicht immer leicht zu händeln. Es gibt jedoch gute Möglichkeiten den Beschwerden zu begegnen und entgegen zu wirken. Nachfolgend beschreibe ich Ihnen mit welchen Therapieformen sie gelöst werden können.
Der erste Schritt zur Besserung, manchmal der schwerste, ist die Anerkennung Unterstützung zu brauchen. Hilfe zu suchen und anzunehmen erfordert oft Mut und ist bereits als erstes Zeichen von Stärke zu verbuchen.
Ihre persönliche Geschichte, Ihrer Lebenssituation, Ihre Werte und Ziele sind Grundlage der therapeutischen Vorgehensweise.
Was bedeuten seelische Beschwerden / Erkrankungen
Seelische bzw. psychische Beschwerden in der Bevölkerung nehmen stetig zu. Die Gedanken, Gefühle, das Verhalten sowie der Körper können in Mitleidenschaft gezogen werden. Aus Angst, nicht verstanden oder stigmatisiert zu werden leiden viele Menschen einsam und im Stillen. Wichtig zu wissen ist, seelische Beschwerden sind behandelbar. Je früher Hilfe in Anspruch genommen wird, desto besser sind die Aussichten auf Besserung oder Heilung.
Wo zeigen sich seelische Beschwerden und wo soll es hingehen
Psychische Belastungen wirken oft tief in den Alltag hinein. Sie betreffen neben Gedanken und Gefühlen auch Beziehungen, Umfeld, Beruf, Körper, Selbstbild und weitere Lebensbereiche. Psychotherapie setzt genau dort an: Sie bietet einen geschützten Raum zum Verstehen, Verarbeiten und Verändern der Umstände. Schritt für Schritt um in Richtung mehr Lebensqualität, Lebensfreude und authentischer Selbstwirksamkeit zu gelangen.
Was ist Psychotherapie und wie kann sie helfen
Psychotherapie ist ein anerkanntes, wissenschaftlich fundiertes Verfahren zur Behandlung psychischer, psychosomatischer und emotionaler Beschwerden. Sie bietet lebenswichtige und nachhaltige Unterstützung bei einer Vielzahl von seelischem Leiden, Lebenskrisen, Selbstwertproblemen oder chronischem Stress. Psychotherapie bietet einen geschützten Raum für individuelle Entwicklung und Veränderung im eigenen Tempo.
Wann und für wen kann eine Psychotherapie sinnvoll sein
In der Regel suchen Menschen psychotherapeutische Begleitung, wenn sie das Gefühl haben, ihre Belastungen nicht mehr alleine bewältigen zu können. Für ihre eigene Reflexion und einen kommunikativen Austausch benötigen sie ein professionelles Gegenüber. Besonders häufig betreffen die Beschwerden folgende Bereiche:
Depressionen
Oft erleben Menschen mit Depressionen eine tiefe, anhaltende Niedergeschlagenheit, Interessenverlust, Antriebslosigkeit und ein Gefühl der inneren Leere. Es findet meist ein Rückzug von beruflichen Verpflichtungen, Freunden, Hobbys und sogar Familie statt. Alltägliche Aufgaben, wie duschen, aufräumen und einkaufen können zur großen Herausforderung werden. Negative Gedanken, Schuldgefühle oder Grübelschleifen über die eigene Lebenssituation verstärken das Leiden. Körperliche Symptome wie Schlafstörungen, Appetitveränderungen, Gewichtsverlust oder Schmerzen begleiten häufig eine Depression.
Durch eine Psychotherapie lassen sich zugrunde liegenden Muster erkennen und verstehen, Selbst-Mitgefühl entwickelt, Selbstwert erlebt und stärken. Wege zurück in eine lebendigere, stabilere Gefühlswelt lassen sich finden. Freude und Verbindung zu anderen Menschen wird neugestaltet.
Angststörungen
Angststörungen äußern sich auf unterschiedliche Weise: in Form ständiger Sorgen, anhaltendem Grübeln, empfundener Ablehnung, körperlicher Anspannung oder plötzlicher Panikattacken mit Herzrasen, Schwindel und Zittern. Betroffene haben oft ein Gefühl von Kontrollverlust oder Hilflosigkeit. Ängste können zu sozialem Rückzug oder zur Vermeidung bestimmter Orte und Situationen führen, die Lebensqualität ist erheblich eingeschränkt.
Ziel der Therapie ist es, die Angst zu verstehen und mit den Symptomen umzugehen, ihr mutig mit neuen Strategien zu begegnen. Schrittweise wird Selbstvertrauen und Stabilität im Alltag gewonnen um ihn spontaner zu gestalten und zu leben.
Phobien
Phobien sind übermäßige, oft irrational empfundene Ängste vor bestimmten Objekten oder Situationen, zum Beispiel vor Tieren, Höhe, Spritzen, engen Räumen, Fahrstühlen oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Panikgefühle und starke Anspannung entsteht bereits bei dem Gedanken daran. Obwohl den Betroffenen ihre übersteigerte Angst bewusst ist, können sie sie nicht abschalten. Häufig werden bestimmte Situationen komplett vermieden, das Problem somit sogar verstärkt. Der Alltag ist in der Regel sehr eingeschränkt.
Mit der Psychotherapie wird die Angst und Vermeidung schrittweise durch neue Erfahrungen reduziert und durch Selbstwirksamkeit neues Vertrauen in die eigene Bewältigungsfähigkeit aufgebaut. Mut und Selbstvertrauen können wachsen und eigene Stabilität hervorbringen.
Zwangsstörungen
Zwangsstörungen äußern sich in wiederkehrenden, sich aufdrängenden Gedanken (z. B. Angst, jemanden zu verletzen oder sich zu infizieren, den Herd tatsächlich ausgemacht oder das Licht ausgeschaltet zu haben) und/oder in ritualisierten Handlungen (z. B. ständiges Händewaschen, Kontrollieren oder Zählen), die als entlastend empfunden werden, jedoch nur kurzfristig und nur scheinbar helfen. Scham, Zeitverlust erhöhen den inneren Druck. Der Alltag (Termine, Beziehungen, Aktivitäten) wird in Mitleidenschaft gezogen, Betroffene haben oft das Gefühl nie fertig oder sicher zu sein.
Eine Psychotherapie hilft dabei, die Funktion der Zwänge zu verstehen, sie von Angst zu unterscheiden und damit anders umzugehen. Zwänge können mit neuen Strategien nachhaltig reduziert und schrittweise gelöst werden. Die Betroffenen gewinnen gedanklichen Freiraum, sie erlangen mehr Selbstkontrolle, Lebensqualität und Gelassenheit zurück.
Anpassungsstörungen
Nach belastenden Lebensereignissen, wie etwa Trennung, Verlust, Tod, Suizid im Umfeld, Arbeitsplatzwechsel, Umzug, körperlicher Erkrankung kann es zu einer Anpassungsstörung an die neue Situation kommen. Symptome wie innere Unruhe, Antriebslosigkeit, gedrückte Stimmung, Schlafprobleme, Überforderung oder das Gefühl, „den Boden unter den Füßen zu verlieren“ begleiten vielfach. Sich an die neue Lebenssituation anzupassen ist ein Prozess, der oft länger dauert als erwartet.
Die Psychotherapie unterstützt Sie dabei, die eigene Reaktion auf das neue Lebensereignis zu verstehen, Orientierung zu finden und Strategien zu entwickeln. Eigene Ressourcen zu entdecken und zu aktivieren und psychische Stabilität zu erlangen sind dabei wichtige Aspekte.
Psychotherapie unterstützt Sie
- in Ihrem Grundbedürfnis auf psychische Gesundheit
- Begleitung auf Ihrem Lebens-Weg zu erfahren
- Gedanken und Gefühle auszusprechen, zu verstehen, zu verarbeiten und zu integrieren
- eigene neue Sichtweisen und Handlungsmöglichkeiten zu entdecken
- Vertrauen in sich selbst und das eigene Leben zu stabilisieren
- einen authentischen, bewussten, freundlichen und mutigen Umgang mit sich selbst und der Umwelt zu pflegen
Wie beginnt eine Psychotherapie
Zu Beginn der Therapie findet ein Kennenlern-Termin oder die sogenannte probatorische Sitzung statt. Dabei lernen Sie Ihre Therapeutin oder Ihren Therapeuten kennen und schildern Ihre Anliegen. Sie klären gemeinsam, ob eine Therapie oder ein anderes Vorgehen sinnvoll ist. Auch Fragen zur Methode, zum Ablauf, den Rahmenbedingungen und den Kosten werden besprochen.
Je nach psychotherapeutischem Verfahren (z. B. Verhaltenstherapie, tiefenpsychologisch fundierte Therapie, analytische Therapie, NLP oder systemische Therapie) arbeiten Sie in den Sitzungen an der Bewältigung Ihrer Beschwerden, an Veränderungsschritten und an einem besseren Verständnis für sich selbst.
Was Sie mitbringen sollten
Wichtig für eine erfolgreiche Psychotherapie ist die offene Haltung, die Bereitschaft zur Zusammenarbeit und Geduld mit sich selbst und den therapeutischen Prozess.
Veränderungen brauchen ihre eigene Zeit und jeder Schritt in diese Richtung kann hilfreich sein.
Gut zu wissen
Hilfe zu benötigen ist legitim und in Ordnung.
Heilung / Genesung / Veränderung ist ein Prozess, der dauern kann und auch das ist in Ordnung.
Sie müssen diesen Weg nicht allein gehen.
Alles bleibt vertraulich.